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Schlagwort-Archive: Unterricht

Die Kinder in diesem Schuljahr überraschen mich immer wieder. Nicht nur, dass sie im Kunstunterricht Bilder produzieren, die bei dieser Altersgruppe niemand erwarten würde, gerade bei den VERA-Tests durch die Decke gehen – sie haben sich selbstständig organisiert und spielen seit letztem Mittwoch nach der Schule Verstecken. warum das so besonders ist? Nun, das bedarf einer längeren Erklärung.

In unserer Schule gibt es ab der 1. Klasse das Fach „Forschendes Lernen“, in dem die Schülerinnen und Schüler wöchentlich 120 Minuten (in unserem Stundenplan) von den Lehrkräften unterstützt an eigenen Themen forschen können. Da dies in diesem Schuljahr nicht so gut anlief und sich über die Jahre einige ungünstige Angewohnheiten etabliert hatten, wollte ich intervenieren und Maßstäbe setzen, an denen sich die Kinder in Zukunft wieder orientieren sollten.

Zum Glück stolperte ich im Winter über die Moon Camp Challenge der ESA und dachte sofort: Das passt!

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In der Grundschule läuft das Lehrerleben oft anders ab als an den weiterführenden Schulformen. In meinem Fall unterrichte ich alle Fächer in meiner Klasse bis auf Sport und Religion. Sport übernehmen unsere sehr sportlichen Sportlehrer, Religion wird nicht unterrichtet. Als Ganztagsschule bedeutet das, dass ich an vier von fünf Tagen mindestens von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr mit „meiner“ Klasse zusammen bin. Und diese vielen Stunden möchten sinnvoll gefüllt werden.

Besonders schön ist es, wenn es mir gelingt, den ganzen Tag zu einer „runden Sache“ zu machen, sich den ganzen Tag mit einem Thema aus Sicht verschiedener Fächer zu beschäftigen oder zumindest beim Stundeneinstieg an das Tagesthema anzuknüpfen. Und so einen Tag hatten wir wieder einmal zwei Tage vor den Osterferien.

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Vorbemerkung: Eine Reihe von bildungsaffinen Bloggern hat sich zum Ziel gesetzt, 2024 häufiger thematisch gemeinsam zu bloggen. Die Themenvorschläge werden an dieser Stelle gesammelt, alle Beiträge zum aktuellen Thema werden unter dem Beitrag gesammelt. Die Wahl zum Thema Nummer 4 wurde diesmal von Herrn Mess organisiert.

Praevia notatio1: Nonnulli bloggers educationis actis relatas propositum seipsos contexendi in argumentis pluribus 2024 frequentius collocarunt. Argumenta suggestiones hic colliguntur omnes contributiones ad thema currens sub articulo colligentur. Hoc tempore comitia pro argumento numero 4 constituto a Magistro Mess.

Das erste Vorbild

Der erste Lehrer, der mich beeindruckt und im Wesentlichen mein Bild vom „Lehrersein“ geprägt hat, war mein Großvater, den ich leider nur kurz kennengelernt habe. Er war Volkschullehrer in den 50er Jahren an einer kleinen Schule in einem sehr kleinen Ort in Nordrhein-Westfalen. Er konnte Geige spielen, wunderschön zeichnen, kannte die Pilze, Pflanzen und Vögel, denen wir begegneten, und wusste einfach alles. Zumindest schien es mir so. Das, was ich heute aus Erzählungen und der Schulchronik weiß, nötigt mir zusätzlich zur kindlichen Begeisterung einiges an Respekt ab.

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Vorbemerkung: Eine Reihe von bildungsaffinen Bloggern hat sich zum Ziel gesetzt, 2024 häufiger thematisch gemeinsam zu bloggen. Die Themenvorschläge werden an dieser Stelle gesammelt, alle Beiträge zum aktuellen Thema werden unter dem Beitrag gesammelt. Eine Übersicht der verfassten Blogbeiträge findet man auf dem „Halbtagsblog“ von Herrn Klinge.

Tja – was macht unseren Beruf (noch) attraktiv? Natürlich ist es viel leichter zu jammern, die mangelnde Wertschätzung in der Gesellschaft, das allgegenwärtige Lehrerbashing, die leidigen Verallgemeinerungen, die fehlende Unterstützung durch Politik und Verwaltung etc. zu beklagen, als zwischen all dem die schönen Aspekte dieses Berufs (wieder-)zufinden. Was ich an diesem Beruf so liebe, sind die große Gestaltungsfreiheit und die Vielseitigkeit.

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„Gebt den Kindern einen Grund zum Lernen“, schreibt die Zeit am 26.12.2019.

„Es kommt zu einem neuen Angriff auf die Schulnoten– Zeugnisse mit Zahlen solle es möglichst spät geben, meint die neue Lehrerpräsidentin.“, schreibt die  schweizer NZZ am Sonntag am 28.12.

Jemand beklagt die #donutpädagogik (= „hohle Aufgaben mit aufgeblähtem Methodenzauber drumherum“) auf Twitter (und hat dazu ein Buch veröffentlicht).

Die Woche davor wurden „praxisferne Aufgaben“ in Mathematik bekrittelt (von einem ausgewiesenen Deutschdidaktiker übrigens…) und gerügt, dass in den vorgestellten Sachaufgaben Informationen enthalten waren, die zur Lösung nicht benötigt wurden. Andere wiederum waren begeistert von der Idee.

Und ich sitze da und denke: Das, was ihr da so toll findet, und was euch völlig neu ist – das gibt es doch alles schon längst. In Deutschland. Durchaus auch schon im Studium vermittelt. Bei euren am schlechtesten bezahlten Kolleginnen (und wenigen Kollegen). In der von der Öffentlichkeit (und dem Philologenverband) am geringstgeschätzten Schulform.

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Am 19. Mai veröffentlichte Axel Krommer (@mediendidaktik_) folgenden Tweet:

In der Übersetzung:

Classroom Management wird häufig als Kernkomponente eines erfolgreichen Unterrichts angesehen (z. B. Emmer und Stough 2001; Hattie 2009; Kounin 1970). Es umfasst zwei Schlüsselprinzipien: die Identifizierung und Stärkung erwünschter Verhaltensweisen der Schüler und die Verhinderung unerwünschter Verhaltensweisen (Hochweber et al. 2014). Um erwünschte Verhaltensweisen zu identifizieren, müssen Lehrkräfte klare Regeln kommunizieren und stabile Routinen etablieren. Um Störungen zu verhindern und eine effektive Zeitnutzung zu gewährleisten, müssen Lehrkräfte das Geschehen im Klassenzimmer beobachten („Withitness“; Kounin 1970) und bei Bedarf sofort und effektiv eingreifen. Durch ein effektives Klassenraummanagement verwandeln die Lehrkräfte die zugewiesene Lernzeit in realisierte Lernzeit (Kuger 2016) und bieten Möglichkeiten zum Lernen ohne Unterbrechung und Störung.

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Wie immer ist es schwer, auf einen weitgehend kontextlosen Textausschnitt zu reagieren. Der Verfasser kennt natürlich das Buch, demzufolge weitere Inhalte und die Positionen der Autoren, im besten Fall auch die Inhalte der Texte, auf die in diesem Ausschnittt hingewiesen wird. Der Originaltext ist leider nur käuflich bei Springer zu erwerben und für „mal eben“ zu teuer (früher konnte man das Zentralblatt für Didaktik der Mathematik kostenlos online lesen) Der gewöhnliche Twitter-Leser ist also auf den Inhalt des Fotos angewiesen.

Überraschend für mich waren die Reaktionen auf diesen Tweet:

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Zwei Wochen Frühjahrsferien sind vorbei und drei neue Wochen der Schulschließung.

Nachdem kurz nach Ostern klar war, dass die Schulschließung andauern würde – ich hatte ja zu dem Zeitpunkt noch gehofft, nach Ostern könnten wir „normal“ weitermachen – fielen die letzten Urlaubstage der Unterrichtsplanung und -vorbereitung zum Opfer. *)

Prämisse der Planung war: Gestalte den Unterricht so, dass du ihn auf diese Weise bis zu den Sommerferien fortsetzen könntest.

Basis des Unterrichts blieb Learningview. Die Plattform hatte sich inzwischen weiterentwickelt, die Serverkapazität ausgebaut und neue Funktionen eingerichtet. Die Struktur, die wir gewählt haben, lässt sich aber sicherlich mit jedem anderen LMS genauso umsetzen. Read More

Bob Blume hat nach den ersten drei Wochen der Schulschließung anlässlich der Covid19-Pandemie zur Blogparade unter dem Titel „Wie können wir unterricht digital gestalten?“ aufgerufen. Da ich sowieso dokumentieren wollte, wie wir in diesen Wochen gearbeitet haben, und meine Gedanken in Bezug auf die zukünftige Arbeit sortieren möchte, schließe ich mich dieser Parade mit einem Beitrag an.

AusgangslageGrundstrukturdigitale ExtrasLessons learntAusblick

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Der folgende Text findet sich auch im Script zum Workshop „Augmented Reality in der Schule“. Da sich aber manch einer vielleicht nur speziell für QR-Codes interessiert, habe ich dieses Thema noch einmal herausgezogen. Viel Spaß und Erfolg bei der Umsetzung eigener Ideen!

Was sind QR-Codes?

QR-Codes sind maschinenlesbare zweidimensionale Barcodes. Sie wurden in Japan von der Firma Denso Waves unter der Leitung von Masahiro Hara entwickelt und 1994 eingeführt. Die neuen Codes konnten zehnmal schneller gelesen werden als die bis dahin verfügbaren Barcodes, daher erhielten sie den Namen Quick Response Code – QR-Code.

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Am 9.3. 2017 habe ich im Rahmen der Tagung „Mobiles Lernen mit Tablets und Co“ in Oldenburg einen Workshop zum Thema „Augmented Reality“ durchgeführt.Es war ein Workshop, der ein wenig anders ablief, als die Teilnehmer es, trotz entsprechender Ankündigung, erwartet hatten.

Nach dem Edu Camp in Leipzig kritisierte Christian Füller (@ciffi) zurecht, dass es doch nicht sein könne, dass die Vorreiter des digitalen Lernens selbst ihr Wissen immer noch rein frontal in Vorträgen mit Powerpoints weitergäben und so ihre eigenen Ideen Lügen straften. Daraufhin machte ich mir Gedanken, welche anderen Wege es gäbe, mein Wissen an den Mann und die Frau zu bringen – und der „Selbstlernworkshop“ entstand.

Im Prinzip ist dieser Workshop nichts anderes, als was ich meinen Schülerinnen und Schülern von der ersten Klasse an in einer sogenannten „Werkstattarbeit“ abverlange: Hier ist das Material. Sucht euch heraus, was euch interessiert. Arbeitet oberflächlich und breit oder vertieft euch in Einzelheiten. Habt Spaß, engagiert euch und – lernt!

Der Workshop besteht aus mehreren Postern an Stellwänden, aus Triggerbildern, die Möglichkeiten des Unterrichtseinsatzes zeigen und handlungsaktivem Material wie den Würfeln der App Elements4D und Ausmalbildern der App QuiverVision. Da ich kürzlich auf eine  App  gestoßen bin, mit der Bilderbücher „zum Leben erweckt“ werden können, habe ich auch diese besorgt. Die Poster sind an vielen Stellen augmentiert, d. h. QR-Codes oder Triggerbilder leiten weiter zu ausführlicheren Informationen, Beispielen und Materialseiten. Der Gedanke dabei war, dass Besucher des Workshops durch direktes Nutzen des Inhaltes mehr über den Inhalt selbst erfahren – und die Wirkung von AR selbst erleben. Nur muss man dazu aktiv werden – das klappt bei Lehrern der weiterführenden Schulen leider noch nicht so gut, wie ich es mir wünsche. Andererseits muss ich die Buntstifte nun nicht nach jedem Workshop neu anspitzen – hat auch sein Gutes.

Das Script zu diesem Workshop findet man hier:

Script Augmented Reality  (pdf, 8,6 MB)

Der Inhalt kurz gefasst:

  • Was ist Augmented Reality?
  • Geschichte der Augented Reality
  • QR-Codes und Möglicheiten des Unterrichtseinsatzes
  • Action Bound
  • Augmented Reality – Anbieter fertiger Materialien (mit vielen QR-Codes zu interessanten Seiten und Materialien)
  • Augmented Reality – Ideen zum Unterrichtseinsatz

Wer Augmented Reality selbst erstellen möchte – da gibt es wunderbare Tutorials der entsprechenden Anbieter bei Youtube!