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Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu und – völlig unbeabsichtigt – hat sich dieses Jahr zu einem doch sehr twitterlastigen Jahr entwickelt. Da sich nun die bpb in ihrem nächsten  Bildungssalon dem Thema „Twitter in der Bildungsarbeit“ widmen möchte, liegt es nahe, statt ihnen eine überlange Mail zu schreiben, alles in einem Blogartikel zu verarbeiten. Read More

Eines Tages las ich meine Twittertimeline. Ich fand einen Retweet eines neuen, sehr interessanten Twitterers. Ich dachte, das wäre interessant für meine Klasse, über Twitter mit diesem Menschen Kontakt aufzunehmen. Sicher kann er uns viel erzählen, was unseren Kindern fremd und unbekannt ist und so bei ihnen Interesse für Anderes, Ungewohntes wecken und ihren Horizont erweitern.

Gesagt – getan. Eine sehr schöne Kommunikation entstand von beiden Seiten.

Die deutschsprachige Twitterszene ist klein. Die Twitterszene von Lehrern und Bildungsmenschen noch viel kleiner und die Follower kamen sozusagen in Rudeln. Das hatte ich so nicht erwartet, ist aber nicht ungewöhnlich und auch auszuhalten, solange alle freundlich an der Kommunikation teilnehmen und ich die Tweets in der Timeline nicht weiter filtern muss, bevor die Kinder sie zu Gesicht bekommen.

Was mich verstört, ist folgendes:

Wieso entsteht bei so etwas Banalem wie einer twitternden Schulklasse so ein Hype? Ist es nicht völlig normal, dass Kinder andere Menschen über Dinge befragen? Sollte es nicht selbstverständlich sein, dazu die Medien sinnvoll zu nutzen, die uns unsere Zeit anbietet? Die es uns ermöglichen, relativ informell, schnell und problemlos mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen? Wahrscheinlich werden wir auch noch ein Hangout dazu machen und vielleicht wird es sogar ein echtes Treffen geben. Und es wird sich für die Kinder völlig normal anfühlen.

Und ich wünschte, es wäre auch für alle anderen normal!

Erst die Reaktionen, die kommentierten Retweets zeigten mir, dass das, was ich für selbstverständlich hielt, in unserer Schullandschaft irgendwie exotisch sein muss. Aber wo stehen wir mit unserer „digitale Bildung“, wenn das schon etwas Besonderes sein soll? So eine armselige kleine Twitterkommunikation? Arme Schule, mir wird Angst um dich und um die Zukunft unserer Kinder.