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Schlagwort-Archive: lernen mit neuen medien

Beim Educamp in Leipzig  2016 gab es einen Workshop mit dem Titel „Smartboard – Fluch oder Segen?“ Nach einem ersten Abtasten kam es zu einer angeregten Diskussion, die mit dem Vorschlag endete: „Schreib doch mal auf, was du uns hier alles erzählt hast. Das brauchen wir, denn viele wissen nicht, was man mit den Dingern überhaupt anfangen kann.“

So kam es zu diesem Blogpost.

 

5 Dinge, die du mit deinem interaktiven Whiteboard („Smartboard“) tun kannst – eine Kurzanleitung für Einsteiger

Zu erst einmal: deine interaktive Tafel ist eine Tafel. Sie hat vielleicht deine alte, grüne Tafel ersetzt, vielleicht hast du sie zusätzlich bekommen. Tafeln eignen sich besonders gut (um nicht zu sagen: fast ausschließlich) für Frontalunterricht. Und dafür ist auch deine “elektronische Tafel” prädestiniert – nutze sie sparsam innerhalb einer ausgewogenen Mischung deiner Unterrichtsmethoden. Read More

Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu und – völlig unbeabsichtigt – hat sich dieses Jahr zu einem doch sehr twitterlastigen Jahr entwickelt. Da sich nun die bpb in ihrem nächsten  Bildungssalon dem Thema „Twitter in der Bildungsarbeit“ widmen möchte, liegt es nahe, statt ihnen eine überlange Mail zu schreiben, alles in einem Blogartikel zu verarbeiten. Read More

Wie ich da hineingerutscht bin, kann ich auch nicht mehr sagen, aber eines Tages kam über Twitter eine DM mit der Anfrage, ob ich nicht an einem „global book project“ teilnehmen möchte. Ein digitales Buch mit mehreren Schulen gemeinsam erstellen? Das klang spannend, also sagte ich zu, ohne recht zu wissen, was da auf uns zukam.

Wir bekamen sehr genaue Anweisungen von Mrs. Simpson, der kanadischen Lehrerin, die das Projekt ins Leben gerufen hatte: einen Themen- und einen Zeitplan und Leitlinien für die Nutzung der verwendeten App  (Book Creator), die glücklicherweise auch für Android-Tablets erhältlich ist. Geplant war, dass jede Schule fristgerecht zu jedem Thema einige Seiten erstellt, diese zentral zu einem Buch verknüpft und das Buch dann komplett an alle Beteiligten gemailt wird. Read More

Das Klassenzimmer der Zukunft – Kreide oder iPad?“ ist eine Podiumsdiskussion überschrieben, die am 26. Januar in Hessischen Rundfunk ausgestrahlt wird. Herr Larbig ruft in seinem Blog dazu auf, zu diesem Thema Stellung zu beziehen, um die Diskussion um weitere, durchaus auch kontroverse Gedanken zu bereichern.

Natürlich brauchen solche Ereignisse plakative Titel, aber die Frage, die hier gestellt wird, kann nur eine rhetorische (und falsche) sein. Wir können nicht zurück zur „Kreide“, dazu ist die Technisierung und Digitalisierung  der Gesellschaft viel zu weit fortgeschritten. Zöge sich Schule langfristig auf reinen Kreideunterricht zurück, würde sie ihrem Auftrag im Bereich der Medienbildung (vgl. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 8. März 2012) nicht gerecht werden können. Eine Hinwendung zum „iPad“ kann aber nicht die Lösung sein, denn die ausschließliche Bindung an einen Hersteller führt immer in eine Abhängigkeit, aus der man sich nur schwer und meist unter (finanziellen und zeitraubenden) Schmerzen befreien kann. Read More

Eines Tages las ich meine Twittertimeline. Ich fand einen Retweet eines neuen, sehr interessanten Twitterers. Ich dachte, das wäre interessant für meine Klasse, über Twitter mit diesem Menschen Kontakt aufzunehmen. Sicher kann er uns viel erzählen, was unseren Kindern fremd und unbekannt ist und so bei ihnen Interesse für Anderes, Ungewohntes wecken und ihren Horizont erweitern.

Gesagt – getan. Eine sehr schöne Kommunikation entstand von beiden Seiten.

Die deutschsprachige Twitterszene ist klein. Die Twitterszene von Lehrern und Bildungsmenschen noch viel kleiner und die Follower kamen sozusagen in Rudeln. Das hatte ich so nicht erwartet, ist aber nicht ungewöhnlich und auch auszuhalten, solange alle freundlich an der Kommunikation teilnehmen und ich die Tweets in der Timeline nicht weiter filtern muss, bevor die Kinder sie zu Gesicht bekommen.

Was mich verstört, ist folgendes:

Wieso entsteht bei so etwas Banalem wie einer twitternden Schulklasse so ein Hype? Ist es nicht völlig normal, dass Kinder andere Menschen über Dinge befragen? Sollte es nicht selbstverständlich sein, dazu die Medien sinnvoll zu nutzen, die uns unsere Zeit anbietet? Die es uns ermöglichen, relativ informell, schnell und problemlos mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen? Wahrscheinlich werden wir auch noch ein Hangout dazu machen und vielleicht wird es sogar ein echtes Treffen geben. Und es wird sich für die Kinder völlig normal anfühlen.

Und ich wünschte, es wäre auch für alle anderen normal!

Erst die Reaktionen, die kommentierten Retweets zeigten mir, dass das, was ich für selbstverständlich hielt, in unserer Schullandschaft irgendwie exotisch sein muss. Aber wo stehen wir mit unserer „digitale Bildung“, wenn das schon etwas Besonderes sein soll? So eine armselige kleine Twitterkommunikation? Arme Schule, mir wird Angst um dich und um die Zukunft unserer Kinder.

Es wird Zeit für eine Zwischenbilanz. Was läuft „aktuell“ an digitalem Lernen in meiner Klasse und in meinem Fachunterricht, also in diesem Schuljahr? Vieles davon ist so selbstverständlich geworden, dass erst eine bewusste Rückschau zeigt, wie wichtig die digitalen Medien in meinem Unterricht geworden sind.

Grundschule:

Rezeption:

  • Nutzung des Whiteboards in frontalen Phasen
    • selbst erstellte digitale Tafelbilder, DUA von Klett, Youtube-Clips, DVDs, Flashanimationen aus dem Netz
  • Nutzung des Whiteboards in Einzelarbeit /Wochenplan
    • Übungen, Lernspiele aus dem Netz, teilweise von L erstellt mit Learningapps.org
  • Internetrecherche über Blindekuh.de
  • Lernspiele am PC in Wochenplan und Freiarbeit (online und offline)
  • Lernen und Üben mit Apps am Tablet in Wochenplan und Freiarbeit
  • Erweiterung von Inhalten durch Augmented Reality über Tablets
  • sich in einem Wiki zurechtfinden und ihm Informationen entnehmen

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Herr Blume aus dem Schwarzwald möchte wissen, ob und wann wir lustvoll gelernt haben, welche Arbeiten, Projekte, Stunden aus unserer Schulzeit uns dauerhaft positiv im Gedächtnis geblieben sind.  Die Schulzeit liegt ja nun wirklich lange zurück und die Erinnerungen verblassen stetig, bevor sie in zwanzig Jahren wahrscheinlich machtvoll zurückkehren, dann, wenn die Gegenwart zu bröseln beginnt. Aber wenn ich mir Mühe gebe, findet sich in meinen Hirnwindungen noch die eine oder andere Situation.

Lustvoll lernen – da gibt es natürlich die klassische Situation des attraktiven Referendars in der Oberstufe einer gerade erst koedukativ gewordenen Mädchenschule. Was haben wir für Biologie gelernt! Nichts war uns zu schwer, kein Thema zu abwegig, um in der Stunde zu glänzen und „seine“ Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Nachdem er den Kurs zu sich eingeladen und seine Freundin Pizza gemacht hatte, sank das Niveau im Kurs beträchtlich.

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Die digitale Revolution in den Schulen lässt noch immer auf sich warten.

Das liegt daran, dass wir keine (modernen) Geräte besitzen, meinen die einen.

Uns fehlt die Infrastruktur, sagen die anderen,

Wir haben kein Netz. Das Ablenkungspotential zu hoch.

Alles ist viel zu teuer, dafür könnte man besser …. (hier Herzenswunsch des Fachbereiches einsetzen, der diese Bedenken äußert) anschaffen.

Deutlich ist – viele Lehrer können keine neuen Medien im Unterricht einsetzen.

Es fehlen ihnen die Technik und das KnowHow. Meist beides.

Viele Lehrer wollen aber auch keine neuen Medien einsetzen.

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Am 23. und 24. Mai 2014 fand in Wolfenbüttel eine Tagung zu dem Thema „Musikunterricht und Multimedia“ statt, organisiert von der Landesmusikakademie Niedersachsen. Der Untertitel „Bestandsaufnahme und Perspektiven“ klang verheißungsvoll, der Tagungsplan war gut gefüllt.

Um das Fazit vorwegzunehmen: Es hat sich gelohnt, an dieser Tagung teilzunehmen, wenn auch anders als erhofft. In den Workshops wurden – soweit es die technischen Probleme zuließen – Anwenderprogramme wie Audacity, iBook Author und Cubasis vorgestellt und konnten unter Anleitung ausprobiert werden, zwei Unterrichtsideen habe ich mitgenommen, die ich leicht modifizieren  und direkt einsetzen werde. Die Diskussionsrunden waren angenehm kontrovers, ohne zu Lösungen gelangen zu wollen, jedem Teilnehmer stand ein iPad zur Ausleihe und zum Ausprobieren zur Verfügung. Genial war das Konzert von Tony Roe und Jakob Rheinländer, das ebenfalls Anregungen gab, was man so fächerübergreifend mit Musik, Kunst und einer ordentlichen Portion Informatik auf die Beine stellen könnte. Read More

In diesem Jahr gelang es mir endlich, an der ICM 2014 in Marburg, einer Konferenz zum Einsatz des „Inverted Classroom“-Konzeptes in Schule und Hochschule, teilzunehmen.

Ich habe von diesem Konzept, auch als „flipped classroom“ bekannt, erstmals 2012 gehört und seitdem die Entwicklung verfolgt. Als Basisliteratur besorgte ich mir das Buch „Flip Your Classroom“ von Aaron Sams und Jonathan Bergmann, die dieses Konzept in den Vereinigten Staaten für den eigenen naturwissenschaftlichen Unterricht entwickelten. Parallel dazu entstand in der deutschsprachigen Hochschullandschaft die Idee, Vorlesungen zu videographieren und den Studenten zur Verfügung zu stellen, anfangs zur Nachbereitung des Stoffes, dann bald zu seiner Vorbereitung. Die dadurch frei gewordene Zeit im Hörsaal soll zur Aktivierung der Studenten, zum Klären von entstandenen Fragen und zu vermehrter Übung mit professioneller Unterstützung genutzt werden. Federführend scheinen mir hier derzeit die Professoren Christian Spannagel (PH Heidelberg), Jürgen Handke (Uni Marburg) und Jörn Loviscach (FH Bielefeld) zu sein, obwohl es bereits früher in e-learning-Szenarien erste, ähnliche Ansätze gegeben hat, in denen studentische Präsenzzeiten durch das Betrachten von Videoaufzeichungen ersetzt und ergänzt wurden.

„Flipped Classroom“ 1 im schulischen Kontext

Zunächst fand ich die Idee, den Vortragsteil des Unterrichts in ein Video auszulagern und so mehr Zeit für Schüleraktivitäten zu gewinnen, sehr reizvoll. Die Zahl der Veröffentlichungen zu diesem Thema stieg im amerikanischen Sprachraum rasant an. Lag zuerst der Schwerpunkt auf dem naturwissenschaftlichem Unterricht der High School, wurde das Konzept auf immer mehr Fächer und Schulstufen ausgeweitet. Als der flipped classroom die Grundschule erreichte, begann ich mich zu fragen, was dieses Konzept für Lehrer und Lehrerinnen in den USA so überaus attraktiv macht. Read More