In der Grundschule läuft das Lehrerleben oft anders ab als an den weiterführenden Schulformen. In meinem Fall unterrichte ich alle Fächer in meiner Klasse bis auf Sport und Religion. Sport übernehmen unsere sehr sportlichen Sportlehrer, Religion wird nicht unterrichtet. Als Ganztagsschule bedeutet das, dass ich an vier von fünf Tagen mindestens von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr mit „meiner“ Klasse zusammen bin. Und diese vielen Stunden möchten sinnvoll gefüllt werden.

Besonders schön ist es, wenn es mir gelingt, den ganzen Tag zu einer „runden Sache“ zu machen, sich den ganzen Tag mit einem Thema aus Sicht verschiedener Fächer zu beschäftigen oder zumindest beim Stundeneinstieg an das Tagesthema anzuknüpfen. Und so einen Tag hatten wir wieder einmal zwei Tage vor den Osterferien.

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Vorbemerkung: Eine Reihe von bildungsaffinen Bloggern hat sich zum Ziel gesetzt, 2024 häufiger thematisch gemeinsam zu bloggen. Die Themenvorschläge werden an dieser Stelle gesammelt, alle Beiträge zum aktuellen Thema werden unter dem Beitrag gesammelt. Die Wahl zum Thema Nummer 4 wurde diesmal von Herrn Mess organisiert.

Praevia notatio1: Nonnulli bloggers educationis actis relatas propositum seipsos contexendi in argumentis pluribus 2024 frequentius collocarunt. Argumenta suggestiones hic colliguntur omnes contributiones ad thema currens sub articulo colligentur. Hoc tempore comitia pro argumento numero 4 constituto a Magistro Mess.

Das erste Vorbild

Der erste Lehrer, der mich beeindruckt und im Wesentlichen mein Bild vom „Lehrersein“ geprägt hat, war mein Großvater, den ich leider nur kurz kennengelernt habe. Er war Volkschullehrer in den 50er Jahren an einer kleinen Schule in einem sehr kleinen Ort in Nordrhein-Westfalen. Er konnte Geige spielen, wunderschön zeichnen, kannte die Pilze, Pflanzen und Vögel, denen wir begegneten, und wusste einfach alles. Zumindest schien es mir so. Das, was ich heute aus Erzählungen und der Schulchronik weiß, nötigt mir zusätzlich zur kindlichen Begeisterung einiges an Respekt ab.

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Vorbemerkung: Eine Reihe von bildungsaffinen Bloggern hat sich zum Ziel gesetzt, 2024 häufiger thematisch gemeinsam zu bloggen. Die Themenvorschläge werden an dieser Stelle gesammelt, alle Beiträge zum aktuellen Thema werden unter dem Beitrag gesammelt. Eine Übersicht der verfassten Blogbeiträge findet man auf dem „Halbtagsblog“ von Herrn Klinge.

Tja – was macht unseren Beruf (noch) attraktiv? Natürlich ist es viel leichter zu jammern, die mangelnde Wertschätzung in der Gesellschaft, das allgegenwärtige Lehrerbashing, die leidigen Verallgemeinerungen, die fehlende Unterstützung durch Politik und Verwaltung etc. zu beklagen, als zwischen all dem die schönen Aspekte dieses Berufs (wieder-)zufinden. Was ich an diesem Beruf so liebe, sind die große Gestaltungsfreiheit und die Vielseitigkeit.

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Vorbemerkung: Eine Reihe von bildungsaffinen Bloggern hat sich zum Ziel gesetzt, 2024 häufiger thematisch gemeinsam zu bloggen. Die Themenvorschläge werden an dieser Stelle gesammelt, alle Beiträge zum aktuellen Thema werden unter dem Beitrag gesammelt. Eine Übersicht der verfassten Blogbeiträge findet man auf dem „Halbtagsblog“ von Herrn Klinge.

Das Arbeiten mit Karte und Stempeluhr lernte ich 1982 in einem Praktikum kennen. Morgens nahmen wir die Karte, stempelten, steckten sie in das Anwesenheitsfach und abends wieder andersherum. Das Praktikum fand in einer Behörde statt und lehrte mich, dass eine eingesteckte Stempelkarte nicht unbedingt bedeutet, dass in der Zeit auch etwas Produktives passiert. (Besonders nicht im Sommer, wenn man sich auf der Schattenseite des Gebäudes trifft, da auf der anderen das Arbeiten unmöglich ist.) Außerdem musste nach jedem Auswärtseinsatz abends noch einmal das Büro aufgesucht werden um „auszustempeln“, was so manche Extrazeit einfuhr.

Nun also Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte?

Da gibt es noch ein anderes Modell, das ich gerne vorstellen möchte, das Modell, das an unserer Schule umgesetzt werden soll(te).

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„Gebt den Kindern einen Grund zum Lernen“, schreibt die Zeit am 26.12.2019.

„Es kommt zu einem neuen Angriff auf die Schulnoten– Zeugnisse mit Zahlen solle es möglichst spät geben, meint die neue Lehrerpräsidentin.“, schreibt die  schweizer NZZ am Sonntag am 28.12.

Jemand beklagt die #donutpädagogik (= „hohle Aufgaben mit aufgeblähtem Methodenzauber drumherum“) auf Twitter (und hat dazu ein Buch veröffentlicht).

Die Woche davor wurden „praxisferne Aufgaben“ in Mathematik bekrittelt (von einem ausgewiesenen Deutschdidaktiker übrigens…) und gerügt, dass in den vorgestellten Sachaufgaben Informationen enthalten waren, die zur Lösung nicht benötigt wurden. Andere wiederum waren begeistert von der Idee.

Und ich sitze da und denke: Das, was ihr da so toll findet, und was euch völlig neu ist – das gibt es doch alles schon längst. In Deutschland. Durchaus auch schon im Studium vermittelt. Bei euren am schlechtesten bezahlten Kolleginnen (und wenigen Kollegen). In der von der Öffentlichkeit (und dem Philologenverband) am geringstgeschätzten Schulform.

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Der Blog hat einen neuen Namen.

Warum?

Eigentlich ganz einfach. Nachdem ich vor über sechs Jahren von der Sandbank in der Nordsee in die Hauptstadt umgezogen bin, passt der Name nicht mehr so recht und es wurde langsam Zeit, das einmal zu ändern. Ich vermisse das Meer ein bisschen, aber die Silberpappeln vorne an der Straße rauschen im Sommer ganz ähnlich. Und hier gibt es Museen. Und Kaufhäuser (noch). Und wunderbare kleine und große Läden zum Bummeln und Schauen und Geld gegen Dinge eintauschen, und Theater, Revuen, Kinos, Konzerte, wenn mir der Sinn danach stünde. Und eine ganz besondere Schule!

Und warum jetzt „Baumhaus“?

Mit viel Glück (wirklich sehr viel!) bekam ich eine Wohnung, deren Besonderheiten ich erst nach und nach schätzen lernte, als ich auch andere Stadtviertel („Kieze“) kennenlernte. Sie liegt in einem denkmalgeschützem Areal mit älterem Eichenbestand und eine dieser Eichen steht direkt vor meinem Fenster, vom Arbeitstisch aus schaue ich direkt auf die dicken, bemoosten Äste. Nach sechs Jahren reicht nun einer der Äste fast bis an den Balkon und wenn ich dort sitze, mit Blick in die nahe Baumkrone, fühle ich mich eben wie in einem großen, gemütlichen Baumhaus.

Weil ich nach der Aktualisierung unseres Klassenblogs gerade so im Schreibfluss bin, schnell vor der Deadline noch einen Beitrag zur EDUBlogparade schreiben und die losen Gedankenfäden zu dem vorgeschlagenen Thema, die während der Pendelfahrten zur Schule und zurück auftauchten, verknüpfen und in Nullen und Einsen verwandeln (früher hätte man gesagt: „zu Papier bringen“ – aber wie nennt man das jetzt?).

Eine Blogparade also. Wie es dazu überhaupt kam, kann man am schnellsten im Blog von Herrn Mess nachlesen und zwar hier und hier. Und weil es diesen Blog gibt und er in der letzten Zeit viel zu selten bestückt wurde, ist das doch ein netter Anlass, wieder regelmäßig hier zu schreiben.

Und was ist nun mein schulisches Motto für dieses Jahr?

Eigentlich setze ich mir seit mehreren Jahren einen Arbeitsschwerpunkt, den ich – je nachdem, was im Laufe des Schuljahrs so auf mich einstürzt – mehr oder weniger intensiv verfolge. In den letzten zwei Jahren ging es in die Richtung: Nicht reden – machen! Ich habe einiges ausprobiert, bei anderen Ideen zumindest die Umsetzung vorbereitet. Nun, nachdem sich das Leben nach Corona wieder einigermaßen normalisiert hat, geht es wieder in die andere Richtung. Mein Motto für 2024 ist:

Mach – und rede darüber!

Die Präsentation zum Lernen in virtuellen Welten (ein Thema, das mich schon lange umtreibt) liegt fast fertig im Dokumentenordner. Beamer zur Gestaltung eines immersiven Raumes sind in ausreichender Zahl gehortet, der Raum selbst wurde mit Zähnen und Klauen gegen anderweitige Nutzung verteidigt. Nur die Kinect starrt mit ihrem schwarzen Sensorauge vorwurfsvoll auf den Schreibtisch und wartet auf ihren Einsatz. Aber ein Schritt nach dem anderen. Ein großer Vorteil des Altwerdens ist ja, dass man es nicht mehr so eilig hat.  

So kann es wohl bald losgehen mit dem Reden, entweder auf dem parallel geführten und lange vernachlässigten thematischen Blog oder auf den „einschlägigen“ Veranstaltungen hier und hier und wo immer man „umsonst“ und ohne Aufwandsentschädigung reden darf.

Kommt ihr zuhören? 

Am 19. Mai veröffentlichte Axel Krommer (@mediendidaktik_) folgenden Tweet:

In der Übersetzung:

Classroom Management wird häufig als Kernkomponente eines erfolgreichen Unterrichts angesehen (z. B. Emmer und Stough 2001; Hattie 2009; Kounin 1970). Es umfasst zwei Schlüsselprinzipien: die Identifizierung und Stärkung erwünschter Verhaltensweisen der Schüler und die Verhinderung unerwünschter Verhaltensweisen (Hochweber et al. 2014). Um erwünschte Verhaltensweisen zu identifizieren, müssen Lehrkräfte klare Regeln kommunizieren und stabile Routinen etablieren. Um Störungen zu verhindern und eine effektive Zeitnutzung zu gewährleisten, müssen Lehrkräfte das Geschehen im Klassenzimmer beobachten („Withitness“; Kounin 1970) und bei Bedarf sofort und effektiv eingreifen. Durch ein effektives Klassenraummanagement verwandeln die Lehrkräfte die zugewiesene Lernzeit in realisierte Lernzeit (Kuger 2016) und bieten Möglichkeiten zum Lernen ohne Unterbrechung und Störung.

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Wie immer ist es schwer, auf einen weitgehend kontextlosen Textausschnitt zu reagieren. Der Verfasser kennt natürlich das Buch, demzufolge weitere Inhalte und die Positionen der Autoren, im besten Fall auch die Inhalte der Texte, auf die in diesem Ausschnittt hingewiesen wird. Der Originaltext ist leider nur käuflich bei Springer zu erwerben und für „mal eben“ zu teuer (früher konnte man das Zentralblatt für Didaktik der Mathematik kostenlos online lesen) Der gewöhnliche Twitter-Leser ist also auf den Inhalt des Fotos angewiesen.

Überraschend für mich waren die Reaktionen auf diesen Tweet:

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Seit dieser Woche gibt es Schule mit Präsenzphasen.

Unser Klassenraum ist klein, unser Klasse mit 24 Kindern voll besetzt. Also haben wir beschlossen, die Klasse in drei Gruppen zu teilen und zwar nach Jahrgängen. Nur – wie verteilt man drei Gruppen auf fünf Tage? Wie stellt man sicher, dass auch die Gruppen in der „Heim-Phase“ angemessen betreut werden?

Noch einmal zur Ausgangslage:

  • 24 Kinder aus drei Jahrgängen
  • 2 Pädagogen in Vollzeit (Erzieherin / Lehrerin)
  • 5 Tage-Woche
  • Vorgabe: eine Gruppe ist jeweils von 8.00 – 13.00 in der Schule, also Halbtagsunterricht
  • alle anderen Kinder sind im Fernunterricht

Wir haben uns für folgendes Modell entschieden und werden es die nächsten Wochen testen:

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Zwei Wochen Frühjahrsferien sind vorbei und drei neue Wochen der Schulschließung.

Nachdem kurz nach Ostern klar war, dass die Schulschließung andauern würde – ich hatte ja zu dem Zeitpunkt noch gehofft, nach Ostern könnten wir „normal“ weitermachen – fielen die letzten Urlaubstage der Unterrichtsplanung und -vorbereitung zum Opfer. *)

Prämisse der Planung war: Gestalte den Unterricht so, dass du ihn auf diese Weise bis zu den Sommerferien fortsetzen könntest.

Basis des Unterrichts blieb Learningview. Die Plattform hatte sich inzwischen weiterentwickelt, die Serverkapazität ausgebaut und neue Funktionen eingerichtet. Die Struktur, die wir gewählt haben, lässt sich aber sicherlich mit jedem anderen LMS genauso umsetzen. Read More