Christian Spannagel hat in seinem Blog einen längeren Beitrag mit Überlegungen zu seiner „umgedrehten Mathematikvorlesung“ verfasst. Er endet mit „Wie denkt ihr darüber?“. Nun denn – so denke ich als hauptsächlich (aber nicht nur) in der Grundschule arbeitende Lehrkraft:
Zu den Inhalten:
„Die Mathematik hat mehrere tausend Jahre gebraucht, die Mengenlehre als Abstraktion hervorzubringen. Weshalb sollten wir diese Abstraktion an den Anfang stellen?“
Ich habe Mengenlehre in der ersten Klasse gelernt, noch vor Einführung der Zahlen, mit meinen eigenen Kindern habe ich „Mengenlehre“ in der Kindergartenzeit gespielt. Es kommt dem Wunsch der Kinder entgegen, ihre Welt zu ordnen und zu Dinge zu sortieren. Vom Ding auf seine Eigenschaften abstrahieren zu können, nach Eigenschaften ordnen zu können und Oberbegriffe zu bilden, ist ein wichtiger Lernprozess. Ich vermute, es gehört zu den basalen Fertigkeiten, die man benötigt, um „Mathematik“ lernen zu können (könnte ja mal jemand erforschen….). Von daher macht es für mich Sinn, es an den Anfang auch der Ausbildung zu stellen. Wer die Mengenlehre aber selbst nicht kann, kann Defizite in diesem Bereich bei seinen Schülern nicht erkennen, geschweige denn diese Defizite mit ihnen aufarbeiten.